Lass an den Quellen uns sein

1 Ich werde 6:15
2 Lauschen den Quellen 3:25
3 Süßer Wein 3:47
4 Blaue Augen (Seen) 5:00
5 Im Rinnstein 4:46
6 Wo die Quellen rauschen 5:23
7 Wo ist ein Platz in der Welt 5:40
8 Veilchen (Hymnen des Lichts) 5:40
9 Tanz unter Sternen 4:00
10 Lass an den Quellen uns wohnen 4:50

Künstlername: Volker Friebel.
Album: Lass an den Quellen uns sein.
Tausend Lieder: Erstes Album.
Text und Musik: Volker Friebel.
Veröffentlichung: 3. Mai 2021.
Distributor: MusicHub. Beliefert ab 03.05.2021: Spotify, Apple Music / iTunes, Napster, Deezer, Amazon Music.
Album EAN: 0406494613144.

Texte

Ich werde

Ich werde zur Krähe
im schwarzen Baum vor dem Haus,
während Schneeflocken tanzen,
während Sonnenstrahlen
die Erde erlösen und Blüten
sich aufschlagen
ins Blau.

Ich werde zum Frosch
verborgen am Ufer des Weihers im Wald,
während Libellen schweben
und Fische kreisen,
während Sonnenstrahlen
die Erde erlösen und eine Amsel
vom Leben singt.

Ich werde zum Reiher
am Fluss, grau wie der Nebel,
während Blätter von der Ulme fallen
und treiben, treiben,
während Sonnenstrahlen
die Erde erlösen und ein Liebespaar
sich zu küssen beginnt.

Ich werde zur Schlehenbeere
am Strauch, unter dem ersten Schnee,
während Menschen dicht an dicht
vor dem Abgrund stehen und warten,
während Sonnenstrahlen
die Erde erlösen und aller Wahnsinn
zu schreien beginnt.

Lauschen den Quellen

Lauschen, den Quellen.
Lauschen, den Quellen.
Diese Wiese voll Tau,
mit blitzenden Sternen.
Eine Amsel singt am Ufer
der Milchstraße.
Vom Glanz ihrer Töne
hell überströmt
eine Panzerspur.
Lauschen, den Quellen.
Lauschen, den Quellen.

Süßer Wein

Wo die Quelle rauscht,
singt eine Amsel,
ist ein Kreideherz
auf einen Felsblock gemalt.
Alle Lieder verklingen so schnell.
Doch eines tönt weiter
und weiter in mir,
das Lied mit dir.

Wir bauen ein Boot.
Wir fahren aus den Wäldern
zum Meer.
Ich will am Strand aufsehen
zum Mond, der voll und groß
hinter den Dünen steigt.
Ich will dich küssen,
will mit dir trinken vom süßen Wein
unseres Lebens.

Blaue Augen (Seen)

Blaue Augen, Seen – hoch im Gebirg.
Blaue Augen, Seen.

Sie hat die Tür geöffnet – und so viele Fenster,
mein Spiegel zerbrach. Lass in die Sonne uns sehen,
wo die Erde braun ist und grün!
Auf einem Silbertablett marokkanischer Minztee,
wir tranken ihn in Marrakesch.

Blaue Augen, Seen – hoch im Gebirg.
Blaue Augen, Seen.

Sie hat Verse gelesen, hat mit den Vögeln gezwitschert,
mein Becher fiel um, schenk von neuem mir ein!
Und einen herberen Wein!
Lass in der Fluten uns baden, in Fuerteventura,
wo wir jung sind und frei.

Blaue Augen, Seen – hoch im Gebirg.
Blaue Augen, Seen.

Was kann ich tun in der Welt, als im Tanz mich zu drehen!
Nur Kreise sind wahr. Nur deine Augen und du!
Alle Ströme enden im Meer,
doch ich will an den Quellen sein, mein ganzes Leben
mit dir.

Im Rinnstein

Im Rinnstein
ein Apfel, im Papierkorb
ein zerrissener Vers.

Wir wollten fliegen.
Wir wollten Wunder sehen
und Wahrheit kosten,
die Süße des Lebens, wir wollten
fremde Welten erkunden, einsame Inseln,
und tauchen, nach Perlen
im salzigen Meer.

Ein Blatt im Wind,
wie lange es schwebt!
All diese Blätter im Wind,
wie lange sie schweben!
Menschen.

Eine Mülltonne brennt.
Auf den anderen trommeln die Kinder.
Aufgewachsen an den Strahlen
des Lichts, aber die Schwerkraft
beugte uns.

Am Ufer
totes Holz, zwischen Kieseln
ein nie gesungenes Lied.

Im Rinnstein
ein Apfel, im rauen Wind
ein vollkommener Vers.

Wo die Quellen rauschen …

Wo die Quellen rauschen,
da ist ein Weg, den lass uns gehen,
wo die süßen Winde wehen,
wo die Quellen rauschen.

Wo die Strahlen flirren,
da ist ein Feld, dort lass uns rasten,
während um uns Schatten hasten.
Wo die Strahlen flirren …

Wo die Berge meditieren,
im See, drin lass uns baden,
zwischen leeren Ziegenpfaden,
wo die Berge meditieren.

Wo Elfenfäden steigen,
hinein ins Blaue fliegen,
lass uns den Himmel wiegen,
wo Elfenfäden steigen.

Wo die Wolken ziehen
und Blumen singen in den Auen,
lass weiter uns am Himmel bauen,
wo die Wolken ziehen.

Wo die Sterne scheinen,
da ist die Zeit, dort lass uns schweigen
dort lass sich uns die Stille zeigen,
wo die Sterne scheinen.

Wo die Quellen rauschen,
da ist ein Weg, den lass uns gehen,
wo die süßen Winde wehen,
wo die Quellen rauschen.

Wo ist ein Platz in der Welt?

Wo ist ein Platz in der Welt,
für mich, für das Gras, für den Glanz
der Libelle im Flug?

Frag die Sonne, frag den Mond.
Wir sind Kinder des Lichts,
wir sind Kinder der Dunkelheit.

Wo ist ein Platz in der Welt,
im Zimmer neben dem Fahrstuhl,
im See bei den Fischen,
zwischen treibenden Blättern im Wind,
mit den Wölfen im Wald,
als Figur auf dem Schachbrett im Park,
während des Herbstes?

Frag die Sonne, frag den Mond.
Wir sind Kinder des Lichts,
wir sind Kinder der Dunkelheit.

Wo ist ein Platz in der Welt,
hier in den Versen, hier im Lied,
wo erst die Schönheit entsteht,
in unseren Herzen, in diesem Fels,
im Wind, der die Bäume durchweht,
im Honigtropfen, im dunklen Bienenstock
während des Winters?

Frag die Sonne, frag den Mond.
Wir sind Kinder des Lichts,
wir sind Kinder der Dunkelheit.

Veilchen (Hymnen des Lichts)

Veilchen blühen am Weiher,
wo in der liegenden Trauerweide
die Wildente schreit, wo zwei Menschen
sich einander versprachen, wo alle Kreise
an den Ufern lautlos vergehen.

Veilchen blühen am Weiher,
wo auf dem Seerosenblatt
ein Frosch sitzt und quakt, wo zwei Ringe schimmern,
auf dem Grund, wo alle Träume
an den Ufern lautlos vergehen.

Duftendes Wasser.
An den Veilchen branden
die Hymnen des Lichts.

Tanz unter Sternen

Tanz unter Sternen, am Holunder stampf,
stampf die dunkle Erde fester!

Spring mit dem Heupferd, mit dem Heupferd spring,
lass die fetten Gräser zittern!

Lach mit der Kröte, mit der Kröte lach,
mach die ganze Erde schwanken!

Sing mit dem Vogel, mit dem Vogel sing,
schwing dich auf die Wolkenpferde!

Tanz um die Quelle, um die Quelle tanz,
wo die stummen Fische träumen.

Tanz unter Sternen, am Holunder stampf,
stampf die Erde fest und fester!

Lass an den Quellen uns wohnen

Hinter den Hügeln liegt die Stadt,
wo die grauen Flächen starren.
Lass an den Quellen uns sein,
lass uns den Vögeln im Blattgrün lauschen,
sie erinnern an den Jubel in uns,
als die Welt begann.

Hörst du den Jubel?
Hörst du den Jubel?
Lass an den Quellen uns wohnen.

Hinter Sternenwüsten die Erde,
wo am Strand eine Lerche erwacht.
Keine Straße, kein Haus,
nur die weiten Gefilde der Hoffnung.
Sie erinnern an den Jubel in uns,
als die Welt begann.

Hörst du den Jubel?
Hörst du den Jubel?
Lass an den Quellen uns wohnen.

Inmitten Ruinen grünt ein Baum.
Eine Katze öffnet die Augen,
nicht um zu sehen, nur um im stillen Licht
zu Hause zu sein,
wo die Welt in diesem Moment
neu beginnt.

Hörst du den Jubel?
Hörst du den Jubel?
Lass an den Quellen uns wohnen.