Grundwissen

Was ist Lyrik?

Der Begriff wurde aus dem Altgriechischen gebildet und bedeutet übertragen etwa: „Dichtung zum Spiel der Lyra“.

Dichtung, der Übergriff von Lyrik, meint: Kunstwerk aus Sprache.

Die Lyra war ein Musikinstrument mit Saiten, das gezupft wurde, mit dem man also Gesang begleiten konnte. Lyrik wurde damals also überwiegend gesungen.

Im alten Griechenland, einem der Pfeiler westlicher Kultur, war Lyrik eine der drei Gattungen versgebundener Dichtung, neben Dramatik (beispielsweise der Tragödie Antigone) und Epik (beispielsweise der Odyssee). Die alten Griechen verwendeten diese Einteilung aber noch nicht, erst im 18. Jahrhundert setzte sie sich durch.

Lyrik, ja alle Dichtung in Versen, setzt weniger auf Rationalität, auf Mitteilung von Sachaussagen, dafür mehr auf Ästhetik, auf sinnenhafte Wirkungen durch Bild und Klang. In aller Dichtung ist beides enthalten – aber eben mit unterschiedlichem Gewicht. Bei der Lyrik sind ästhetische Elemente dominant.

Lyrik ist aus Versen aufgebaut, meist nimmt ein Vers genau eine Schreibzeile ein.

Verse zeichnen sich von ungebundener Sprache durch regelmäßige Betonung der Silben aus, durch Takt also, durch Rhythmus. Zu Versen kann also ein Takt geschlagen werden, aus der Verteilung der Silben innerhalb des Taktes ergibt sich ein Rhythmus. Das verbindet mit der Musik.

In den Kulturen der Welt haben sich sehr viele verschiedene Formen von Lyrik gebildet. Fast alle sind aufgebaut aus Versen (Zeilen) und Strophen (Gruppen von mehreren Versen, meist durch eine Leerzeile voneinander getrennt).

Beispiele von besonderen Formen der Lyrik sind: Lied, Ballade, Ghasel, Haiku, Tanka, Sonett, Madrigal, Ode, Dithyrambos, Hymne, Elegie …

Literatur dazu: Ivo Braak & Martin Neubauer: Poetik in Stichworten. Gebrüder Borntraeger Verlagsbuchhandlung, Berlin, 2001 (8. Auflage, Erstauflage bei Hirt war 1964).

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